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Stress bei Kindern

Wie ein Phänomen unserer Zeit zu einem Problem für unsere Zukunft wird

Gute Noten, sportliche Erfolge, viele Freunde und noch mehr Verpflichtungen: Kind sein ist heute auch nicht mehr das, was es einmal war.

Statt nach der Schule mit den Nachbarskindern über Wiesen und Felder zu toben, ist die To-do-Liste des Tages für viele Kinder mit dem letzten Gong noch lange nicht abgehakt. Im Prinzip geht ihr Tag dann erst richtig los: Hausaufgaben (schließlich werden die kontrolliert), Vokabeln pauken (morgen steht ein Test an!), an der Projektarbeit weiterarbeiten (die muss mindestens eine zwei werden!), dann schnell zum Sport (der ist gesund) oder Musikunterricht (das ist kultiviert), anschließend schnell für Mama die Spülmaschine ausräumen (sonst meckert sie), Zimmer aufräumen (sonst meckert sie mehr) und dann endlich mit den Freunden treffen (Beliebtheit kommt nicht von ungefähr). Was zunächst einmal nach Freizeitstress, gespickt mit etwas Leistungsdruck durch die Schule klingt, wird für viele Kinder und Jugendliche immer mehr zum Problem.  

Studien belegen: immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter Stress

Verschiedene Studien zeigen: wir muten unseren Kindern ganz schön viel zu – und die Erwartungshaltung von Eltern/Lehrern/Freunden/Gesellschaft geht auf keinen Fall spurlos an den Kids vorbei. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der KKH gaben 27 Prozent der befragten Eltern an, dass sich ihr Kind häufig wegen des anhaltenden Leistungsdrucks Sorgen macht. Bei 15 Prozent spielte Mobbing eine Rolle für die Überforderung der Kinder. Ebenfalls nicht zu unterschätzen: der Druck durch die Medien. Ob YouTube-Stars, Influencer oder Casting-Sternchen: sie alle suggerieren den Kids: sei erfolgreich, dann ist dein Leben schön. Unschön ist: 13 Prozent aller Befragten bestätigten, dass dieser medial-gesellschaftliche Druck ihre Kinder stresse. Etwas besser sieht es bei den Sechs- bis Neunjährigen aus: zwar sind auch sie gestresst, die Gründe dafür aber (Streitigkeiten mit Freunden, Trennung der Eltern) sind zumindest teilweise lösbar.

Eine andere Studie im Auftrag der DAK kommt dafür zu noch erschreckenderen Ergebnissen: ihr zufolge leiden rund 43 Prozent aller Schüler unter Stress – und der kann üble Folgen haben. Von gelegentlichen Kopf- oder Rückenschmerzen über Schlafstörungen bis hin zu Panikattacken – und es ist keine Besserung in Sicht.

Stress und Überforderung bei Kindern – ein Phänomen unserer Zeit

„Dein Vater hatte nur einen Hauptschulabschluss, aber damals hat man trotzdem einen Ausbildungsplatz bekommen. Heute kannst du das vergessen“ oder „Ohne Studium kannst du dich direkt arbeitslos melden. Und mit einem schlechten Studienabschluss auch“ sind Sätze, die in solcher oder ähnlicher Form viele Heranwachsende immer wieder zu hören kriegen. Früher, ja früher ist Papa nach der 10. Klasse in die Lehre gegangen. Später kaufte er dann ein kleines Haus, während Mama Zuhause blieb und sich um die Kinder kümmerte. Und heute? Heute gilt: 1A Abi, danach am besten ein Jahr ins Ausland, dann Studium (natürlich auch den Master), danach irgendwo als schlecht bezahlter Trainee einsteigen und langsam die Karriereleiter emporklettern, um sich dann vielleicht irgendwann einmal – in Verbindung mit dem Erbe – eine schicke Eigentumswohnung kaufen zu können, die nicht weiter als 15 km von der nächsten Großstadt entfernt ist.

Kein Wunder, dass derartige Szenarien Kinder und Jugendliche dazu verleiten, sich ins Hamsterrad zu begeben und dem Leistungsdruck zu stellen, noch bevor sie das Wort überhaupt selbst definieren können.

Gibt es eine Lösung?

Nicht wirklich. Ob Globalisierung, Digitalisierung oder welche modernen Begriffe des 21. Jahrhunderts man sonst verwenden möchte: der Leistungsdruck wird sich nicht reduzieren, dafür sorgen die Gesellschaft und auch die Politik von ganz alleine. Aber es gibt etwas, was die Eltern tun können: ihr Kind ernstnehmen. Sich seine Sorgen und Nöte anhören, mögen sie einem noch so trivial erscheinen. Und dem Nachwuchs dabei helfen, mit dem eigenen Stress umzugehen und ihn in etwas Positives zu verwandeln. Das kann über Gespräche oder gemeinsame Ausflüge an der frischen Luft sein (ja, statt Fernsehen) oder zum Beispiel auch über Meditation und Achtsamkeitsübungen, die speziell auf die Anforderungen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zugeschnitten sind. So oder so sollte für alle Eltern gelten: Tun Sie etwas und helfen Sie Ihrem Kind. Denn aus einem dauerhaft gestressten Kind kann sicherlich vieles werden – nur kein glücklicher Erwachsener.

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