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Achtsamkeit an Schulen – eine Bestandsaufnahme

Das Achtsamkeit für SchülerInnen einen positiven Effekt haben kann, wird auch von immer mehr Schulen und Institutionen erkannt. Deutlich wird dies insbesondere durch ein immer breiteres Angebot an einzelnen Schulen aber auch in ganzen Städten. Gingen die Initiativen für Achtsamkeit im Unterricht anfänglich oft von einzelnen engagierten Lehrern aus, stehen heute, wie z.B. in Hamburg, ganze Bundesländer hinter dem Thema.

Im Folgenden stellen wir einige ausgewählte Angebote vor. Die Liste ist dabei keineswegs vollständig und es freut uns sehr, dass immer neue Angebote hinzukommen.

Berlin

Bereits seit 2012 bietet das Friedrich-Ebert-Gymnasium in Berlin Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Achtsamkeit zu trainieren. Herr Dr. Bröking, Lehrer für Spanisch und Englisch am FEG, ist zertifizierter Achtsamkeitstrainer für Kinder und Jugendliche und bietet Kurse für Schülerinnen und Schüler an. In unterschiedlichen Formaten (Klassenkurse, Projekttage, Arbeitsgemeinschaft) haben seitdem mehr als 200 Schülerinnen und Schüler Erfahrungen mit dem Thema gemacht.

Essen

Am Essener Gymnasium Nord-Ost wurde 2015 Achtsamkeitstraining für alle Fünfklässler als verbindliches Unterrichtsfach auf den Stundenplan gesetzt. Aus dem erst probeweise eingesetztem Achtsamkeits-Training im Förderunterricht, bei dem die Schüler begannen auf ihren Atem zu achten, eine „Reise durch ihren Körper“ unternahmen, versuchten im Sitzen ihre Arme, Hände, Beine und Füße bewusst wahrzunehmen und einfache Yoga-Übungen erlernten, entwickelte sich die Einführung des Achtsamkeitstrainings als verbindliches Fach in der fünften Jahrgangsstufe.

Aufgrund der großen Nachfrage haben sich am Essener Gymnasium Nord-Ost mittlerweile sieben Lehrer ausbilden lassen, um die Übungen anleiten zu können. Auch der Schulleiter Udo Brennholt ist vom Erfolg des Trainings überzeugt: „Wir werden weitere Lehrerstunden einsetzen und mehr Pädagogen ausbilden.“

Tatsächlich fordern die Schüler der Schule die Übungen mittlerweile selbst an, weil sie merken, dass sie ihnen guttun.

Frankfurt

Das Projekt Achtsamkeit in der Schule (AISCHU) an der Elisabethenschule dient dem Ziel, die Selbstregulation und Beziehungsfähigkeit der Schüler zu schulen. Es integriert körperorientierte Übungen, gelenkte Imaginationen, Dialog-Übungen  und psychoedukative Elemente in den Unterricht. Das Ganze startete 2004 als Pilotprojekt. „Inzwischen sind Achtsamkeitsübungen fest in unserem Schulprogramm verankert“, sagt Lehrerin Patricia Wilcke.

Einfache Techniken werden ab der fünften Klasse vermittelt. „Bei älteren Schülern wird das Ganze mit Theorie unterfüttert und geht stärker in Richtung Psychoedukation“, sagt Wilcke. In der Oberstufe lernen die Gymnasiasten zum Beispiel verstehen, wie und warum der Körper auf Stress reagiert – mithilfe der Grundlagen von Biologie und Neurophysiologie.

Eine begleitende Studie der Hochschule Coburg konnte eine positive Wirkung des Projekts AISCHU nachweisen. Prof. Kohls sieht in der Achtsamkeit eine wichtige Methode für die Schüler, um mit der immer komplexer werdenden Welt umzugehen.

Hamburg

Bereits seit 2014 bietet das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung das Seminarangebot zur „Achtsamkeit an Hamburger Schulen“ an. Dabei handelt es sich um einen ganzheitlichen, ressourcenorientierten Ansatz. Ab dem Schuljahr 2018/19 wird im Setting „Gute gesunde Schule“ das Achtsamkeitstraining parallel zum laufenden zentralen Angebot auch konkret für und mit einzelne/n Schulen angeboten. Das hat für die Schule u.a. den Vorteil, dass nun nicht mehr nur einzelne Personen aus dem Kollegium an einer Fortbildung teilnehmen und die neuen Erkenntnisse und Methoden nur vereinzelt mal im eigenen Unterricht anwenden, sondern dass eine Schule als Ganzes von diesem Fortbildungssangebot profitiert.

Solingen

In Solingen gibt es das Modellprojekt GIK – Gesundheit, Integration, Konzentration “Achtsamkeit in der Schule”. Dabei handelt es sich um ein Programm, mit dem die Achtsamkeit von Kindern und Lehrern gestärkt werden soll.

Das Programm an 21 Grundschulen in Solingen gibt es seit 2016. Es orientiert sich an dem etablierten und vielfach untersuchten Programm Mindfulness based Stress Reduction (MBSR). Umgesetzt und wissenschaftlich betreut wird dieses Projekt u.a. von Dr. Nils Altner von der Universität Duisburg-Essen.

Altner und seine KollegInnen möchten gemeinsam mit den Lehrern in dem auf drei Jahre angelegten Projekt Möglichkeiten entwickeln und überprüfen, wie die LehrerInnen zunächst für sich persönlich und in ihren Kollegien und anschließend mit ihren Schülern den Schulalltag stressfreier gestalten.

Würzburg

Seit 2017 wird das Fach “Lernen mit Achtsamkeit” am Siebold-Gymnasium in Würzburg angeboten. Der Achtsamkeitsunterricht am “Siebold” ist einerseits dazu gedacht, den SchülerInnen der 5. Jahrgangsstufe das Eingewöhnen an der neuen Schule zu erleichtern. Andererseits bietet er aber die Möglichkeit, das Lernen am Gymnasium zu erleichtern, indem die SchülerInnen üben, die eigene Aufmerksamkeit zu steuern, Ablenkung auszublenden und sich somit besser zu konzentrieren und bewusst mit Stress und Unruhe (z. B. in Prüfungssituationen) umzugehen.

Einen ausführlichen Bericht über das Projekt am Siebold-Gymnasium kannst du hier lesen.

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