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7 Tipps zur achtsamen Mediennutzung in der Familie

Die Mediennutzung ist ein Streitthema in vielen Familien und aus dem Alltag mit Kindern und Jugendlichen schlicht nicht mehr wegzudenken. Wusstet ihr, dass inzwischen 80% der 10- bis 11-Jährigen und sogar 94% der 12- bis 13-Jährigen ein eigenes Smartphone besitzen? Da stellt sich schon lange nicht mehr die Frage, ob Kinder und Jugendliche überhaupt digitale Medien nutzen sollten. Vielmehr geht es nun darum, einen achtsamen und gesunden Umgang mit den Geräten zu lernen, damit die digitale Welt die Kinder fördert, statt ihnen zu schaden. 

Mit den folgenden 7 Tipps könnt ihr als Familie dazu beitragen, dass digitale Medien von euren Kindern und Jugendlichen achtsam genutzt werden:

1. Medienzeit

Begrenzt die Zeit, die eure Kinder mit digitalen Medien verbringen. Beschränkungen wie „noch ein Level/noch eine Übung/noch eine Folge“ sind dabei sinnvoller als Zeitbeschränkungen wie „noch 10 Minuten“, da die Kinder sonst ggf. mitten aus ihrer Tätigkeit herausgerissen werden.

Damit kein Frust und Widerstand entsteht, ist es außerdem wichtig, dass ihr die Medienzeit gemeinsam mit euren Kindern reduziert und ihnen ein Mitspracherecht und dadurch Selbstwirksamkeit zugesteht. Teilt den Kindern eure Sorgen und Bedenken mit und regt in einem Gespräch durch gezielte Fragen die folgenden 3 Schritte an, mit denen die Kinder ihren eigenen Medienkonsum bewusst wahrnehmen und verändern können:

3 Schritte zur selbstständigen Einschränkung der Medienzeit:

1. Medienzeit erfassen: Führt ein Medienzeitkonto oder lasst euch die Bildschirmzeit in den Geräteeinstellungen anzeigen.

2. Selbstreflexion: Verbringe ich eher viel oder wenig Zeit vor dem Bildschirm?

Was hätte ich in der Zeit alles anderes machen und schaffen können?

3. Regeln/Vorsätze: Wie viel Zeit möchte ich in Zukunft mit dem Gerät verbringen? Wie viel Medienkonsum tut mir gut und wann wird es zu viel?

Haltet eine gemeinsame Richtlinie für die Medienzeit fest. Tipp: Auf vielen Geräten lassen sich Limits für die Bildschirmzeit einstellen, was dabei helfen kann, diesen Richtwert einzuhalten.

Wiederholt die 3 Schritte immer wieder, um ein Bewusstsein für den Medienkonsum zu schaffen und tastet euch so an eure persönliche Medienzeit heran. 

2. Apps

Wie bei der Medienzeit gilt auch bei den Apps der Leitsatz „Weniger ist mehr“. Verschafft euch also einen Überblick über die Apps, die auf euren Geräten installiert sind und sortiert großzügig aus:

Ich behalte Apps, die… 
… ich brauche (z.B. für die Schule)
… mir guttun
… mir einen echten Mehrwert bieten
… mit denen ich etwas Neues lernen kann
… ich sinnvoll finde

Ich lösche Apps, die…
… ich selten/nie benutze
… mir nicht guttun
… mich unter Druck setzen
… mich die echte Welt vergessen lassen
… nur dem Zeitvertreib und dem Bekämpfen von Langeweile dienen

3. Eltern als Vorbilder

Als Eltern habt ihr auch beim Thema Mediennutzung eine wichtige Vorbildfunktion für eure Kinder. Fangt also bei euch selbst an und fragt euch:

Wie sieht meine eigene Mediennutzung aus?
Was wünsche ich mir von meinen Kindern vs. was lebe ich ihnen vor?

Als Leitsatz gilt dabei: Nutzt digitale Medien selbst so, wie ihr es euch von euren Kindern wünscht. Versucht, selbst die Regeln einzuhalten, die für eure Kinder gelten sollen. So erscheinen die Regeln den Kindern fairer und es fällt ihnen leichter, diese einzuhalten.

Als Eltern habt ihr nicht nur eine Vorbildfunktion, Eltern und Kinder können auch gegenseitig voneinander lernen! Sprecht offen mit den Kindern über euren eigenen Medienkonsum, eure Probleme, Sorgen und Wünsche. Gebt ruhig zu, wenn euch ein gesunder Umgang mit Medien selbst schwerfällt. So ist umgekehrt die Hemmschwelle für die Kinder niedriger, über ihre eigenen Schwierigkeiten und Probleme in Bezug auf den Medienkonsum zu sprechen.

Zu guter Letzt nutzt Medien lieber zusammen mit euren Kindern als allein. So könnt ihr in Verbindung bleiben und euch gemeinsam einen gesunden Umgang mit Medien erarbeiten.

4. Strafen und Belohnungen

Vermeidet Strafen oder Belohnungen im Zusammenhang mit der Mediennutzung, um negative Assoziationen zu vermeiden. Sätze wie „Wenn du jetzt nicht hörst, darfst du heute nicht mehr ans Handy!“ oder „Wenn du die Spülmaschine ausräumst, darfst du dafür länger am Tablet spielen.“ können dazu führen, dass Medienkonsum überhöht wird und die Kinder jede Möglichkeit suchen, um Medien zu nutzen, zur Not auch heimlich. So können sie kein gesundes Verhältnis zu Medien aufbauen und eure Beziehung kann Schaden nehmen.

5. Handyparkplatz

Legt einen Handyparkplatz fest, an dem zu medienfreien Zeiten und über Nacht alle digitalen Geräte abgelegt („geparkt“) werden.

Der Handyparkplatz sollte sich an einem zentralen und für jeden zugänglichen Raum in der Wohnung, z.B. im Wohnzimmer, befinden.

Trefft außerdem Vereinbarungen, ob, wann, wofür und wie lange Geräte in einen privaten Rückzugsraum, zum Beispiel ins Kinderzimmer, mitgenommen werden dürfen.

Räume wie Kinderzimmer/Spielezimmer, Elternschlafzimmer, Badezimmer etc. können als medienfreie Räume erklärt werden, um medienfreie Aktivitäten zu fördern und den Medienkonsum einzugrenzen.

6. Handyfreie Zeiten

Legt zusammen fest, wann medienfreie Zeiten sind, d.h. wann die digitalen Geräte nicht genutzt werden dürfen. Beispiele dafür sind:

– vor der Schule
– bei den gemeinsamen Mahlzeiten
– bei den Hausaufgaben
– bei Familienaktivitäten und Ausflügen
– vor dem Schlafengehen

Versucht auch, als Eltern diese Regeln einzuhalten, um euren Kindern mit gutem Beispiel voranzugehen und eurer Vorbildfunktion gerecht zu werden. 

Generell gilt: Singletasking statt Multitasking, d.h. das Handy sollte nur dann benutzt werden, wenn gerade keine anderen Aufgaben anstehen, sodass man sich vollkommen auf die aktuelle Tätigkeit konzentrieren kann. 

7. Handyfreie Aktivitäten fördern

Medien sind nur ein kleiner Teil unserer Lebensrealität. Vergesst daher nicht, auch medienfreie Aktivitäten zu fördern, z.B.:

– Malen und Basteln
– Lesen und Vorlesen
– Sport machen
– Musik machen
– Brett- und Kartenspiele, Puzzeln, Lego etc.
– draußen spielen, gärtnern, spazieren gehen
– Ausflüge machen, Abenteuer erleben 

Stellt eine gesunde Balance zwischen Medienkonsum und anderen Aktivitäten her. Erlernt gemeinsam alternative Strategien zum Umgang mit Emotionen und Langeweile und versucht, euch nicht von digitalen Medien einnehmen zu lassen.

Allgemein gilt: Digitale Medien sind weder grundsätzlich gut noch schlecht. Es kommt immer darauf an, wie wir diese nutzen. Wir hoffen, unsere 7 Tipps können euch dabei helfen, in eurer Familie eine gesunde und achtsame Art der Mediennutzung zu etablieren. Denkt immer daran: geht mit gutem Beispiel voran, seid geduldig und verständnisvoll und bleibt in Verbindung zu eurem Kind. Medienkompetenz muss erst von Grund auf erlernt werden und dazu gehört auch, eigene Erfahrungen und Fehler zu machen.

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